"Wir wollen die deutsch-französische Freundschaft stärken"
22-01-2018 Viele deutsche und französische Bürgerinnen und Bürger erleben die stabile Beziehung der beiden Länder als selbstverständliches Fundament europäischer Politik. Aus geschichtlicher Perspektive ist eine enge und friedliche Beziehung zwischen Deutschland und Frankreich allerdings keinesfalls eine Selbstverständlichkeit.
Der Begriff der „Erbfeindschaft“ spiegelte für viele Generationen das schwierige Verhältnis der beiden Länder wider. Schreckliche Kriege hatten über Generationen hinweg zu einem fast unversöhnlichen Verhältnis geführt. Der 22. Januar 1963 war vor diesem Hintergrund ein historischer Meilenstein in der Entwicklung Bundeskanzler der Beziehungen der beiden Länder. An diesem Tag unterzeichneten der deutsche Konrad Adenauer und sein französischer Amtskollege Charles de Gaulle im Pariser Élysée-Palast den bis heute wichtigsten Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit – den sogenannten Élysée-Vertrag. Das Dokument besiegelte die Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich und den Beginn einer engen Partnerschaft.
Inhalte des Élysée-Vertrags
Drei Kernbereiche bilden das Rückgrat des Vertrages:
- Verpflichtender Konsultationsmechanismus für Austausch zwischen Präsidentin oder Präsident und Kanzlerin oder Kanzler wie auch auf Ebene der Ministerinnen und Minister und leitenden Ministerialbeamtinnen und -beamten.
- Enge Absprache in wichtigen Fragen der Außen-, Europa- und Verteidigungspolitik.
- Umfassende Zusammenarbeit in Fragen der Jugendarbeit. Ein konkretes Resultat war die Schaffung des Deutsch-Französischen Jugendwerks im Juli 1963.
Sondersitzung des Bundestages zum Jahrestag
Zum Anlass des 55. Jahrestags des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages werden der Deutsche Bundestag und die französische Nationalversammlung am 22. Januar 2018 in Berlin und Paris zu Sondersitzungen zusammenkommen. Es ist geplant im Beisein einer Delegation aus dem jeweils anderen Parlament über einen Antrag für mehr gemeinsame Positionen in der Europapolitik und eine weitere Verstärkung der deutsch-französischen Zusammenarbeit abzustimmen. Haben Sie Interesse daran die Sondersitzung live zu verfolgen? Dies können Sie ganz unkompliziert über das Angebot „Parlamentsfernsehen“ tun. Mit diesem Service überträgt der Deutsche Bundestag alle Plenardebatten sowie eine Vielzahl öffentlicher Ausschusssitzungen live. >>
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Städtepartnerschaft Erlangen - Rennes
Der enge Austausch zwischen Frankreich und Deutschland zeigt sich auch in den über 2.200 Städtepartnerschaften und mehr als 180 akademischen Austauschprogrammen zwischen den beiden Ländern. Auch Erlangen und die französische Stadt Rennes sind bereits seit 1964 als Partnerstädte verbunden. Über alle Bereiche des Vereins- und Kulturlebens erstrecken sich die gemeinsamen Aktivitäten, von Schulpartnerschaften über Berufs- und Universitätsprogramme zu politischen Kontakten.
Ich halte die enge Verbindung zwischen Deutschland und Frankreich für eine tragende Säule des europäischen Friedens und freue mich das historische Ereignis des Élysée-Vertrages mit der Sondersitzung des Bundestages am 22. Januar 2018 zu würdigen.
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