Wenn Gerichte nicht mehr helfen
November 25, 2016Welt-Aids-Tag: „Positiv zusammen leben“
Dezember 1, 2016
Mukoviszidose-Patienten in Gefahr
01-12-2016 - Die medizinische Versorgung am Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) an der Uniklinik Erlangen für erwachsene Mukoviszidose-Patienten ist akut gefährdet. Nach einer Entscheidung des Zulassungsausschusses darf das SPZ in Erlangen seit 1. Juli 2016 keine erwachsenen Patienten mehr nach SPZ-Entgelten abrechnen, wenn sie nicht von einem Kinderarzt überwiesen wurden. Gegen diese Entscheidung hat das SPZ inzwischen Widerspruch eingereicht.
Das SPZ in Erlangen betreut derzeit 76 Kinder und Jugendliche. Daneben stellt es auch Versorgungsstrukturen für 86 erwachsene Patienten zur Verfügung. Demnächst haben diese erwachsenen Patienten in Erlangen keine kompetente Spezialambulanz mehr, die sie versorgen kann. Das SPZ in Erlangen darf nicht mehr abrechnen und die Erwachsenenambulanz der Uniklinik nimmt aufgrund defizitärer Vergütung keine neuen Patienten mehr an.
„Wenn in Erlangen keine schnelle und praktikable Lösung gefunden wird, müssen sich die Mukoviszidose-Erwachsenen auf die Suche nach anderen Einrichtungen machen. Das bedeutet oft lange Fahrstecken und eine enorme psychische Belastung. Ich unterstütze die Patientinnen und Patienten, die heute in Erlangen für den Fortbestand der Versorgung am SPZ demonstrieren“, so Stamm-Fibich. Nach Informationen der Bundestagsabgeordneten haben die Spezialambulanzen in München und Würzburg bereits signalisiert, dass sie keine freien Kapazitäten haben um die Erlanger Patienten zu betreuen.
Bereits seit September führt Martina Stamm-Fibich Gespräche um auf die Situation in Erlangen bundesweit aufmerksam zu machen. Sie steht dazu in Kontakt mit dem Bundesverband Mukoviszidose e.V., Vertretern des Uniklinikums Erlangen, dem Bundesgesundheitsministerium, dem AOK-Bundesvorstand und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern.
„Die Problematik, die sich aktuell am Beispiel Erlangen zeigt, ist eine fundamentale Herausforderung für Mukoviszidose-Patienten, die sich auch andernorts zeigt und die daher eine grundsätzliche Lösung erfordert“, fasst Stamm-Fibich zusammen.