„Mit HIV kann ich leben. Weitersagen!“
01-12-2017 Viele HIV-Infizierte leiden noch immer unter Vorurteilen und Ausgrenzung.
Die Kampagne des Welt-AIDS-Tags am 1. Dezember steht daher seit 2011 unter dem Motto „Positiv zusammen leben“. Das Ziel ist es Ängste und Vorurteile als Ursache von Diskriminierung abzubauen und so die Lebenssituation der etwa 85.000 in Deutschland mit HIV lebenden Menschen nachhaltig zu verbessern (
https://www.welt-aids-tag.de/kampagne-2017/).
Dieses Ziel unterstütze ich aus vollem Herzen. Viele Menschen können heute auch mit dem HI-Virus ein Leben führen wie andere Menschen auch. Dank medizinischer Fortschritte und neuer Behandlungswege ist es für die Infizierten möglich ihr Privat- und Berufsleben weitestgehend ohne Einschränkungen zu führen. Trotzdem bleibt auch über 30 Jahre nach den ersten AIDS-Infektionen in Deutschland viel zu tun. Voraussetzung für ein gutes Leben ist eine rechtzeitige Diagnose und Therapie. Viele derjenigen, die befürchten sich mit dem HI-Virus infiziert zu haben, gehen jedoch zu spät zum Arzt. Oftmals aus Furcht vor der Diagnose, vor allem aber wegen der damit leider immer noch einhergehenden Ausgrenzung und Diskriminierung.
„Mit HIV kann ich leben. Weitersagen!“
Die diesjährige Kampagne zeigt HIV-positive Menschen, die trotz ihrer Erkrankung mitten im Leben stehen und selbstverständlich Mitglieder unserer Gesellschaft sind. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die Deutsche AIDS-Hilfe und die Deutsche AIDS-Stiftung führen diese Kampagne gemeinsam. Ihr Ziel: Mehr Aufklärung zum Wohl der unter Diskriminierung und Ausgrenzung leidenden Menschen. Denn das gute Zusammenleben von Menschen mit und ohne HIV ist selbstverständlich möglich und findet bereits statt. Die fiktiven, aber realitätsnahen, Figuren der Kampagne Christoph („Mit HIV kann ich leben. Weitersagen!“), Lillian („Gegen HIV habe ich Medikamente. Und deine Solidarität?“) und Henning („Mit HIV kann ich alt werden. Noch Fragen?“), zeigen, dass heute ein normales Leben trotz HIV-Infektion möglich ist. Ihre authentischen Geschichten und Statements sollen informieren und aufklären.
„Gegen HIV habe ich Medikamente. Und deine Solidarität?“
Schon seit 1996 steht eine hochwirksame Behandlungsmöglichkeit gegen das HI-Virus zur Verfügung. Der kombinierte Einsatz mehrerer Medikamente sorgt dafür, dass sich die Viren im Körper der Infizierten nicht mehr vermehren können. Bei einer rechtzeitigen Diagnose und Therapie ist es seitdem möglich dauerhaft mit dem HI-Virus zu leben, ohne dass es zum Ausbruch der Krankheit AIDS kommt. Bei einer rechtzeitigen und erfolgreichen Therapie ist die Anzahl der HI-Viren im Körper zudem so gering, dass eine Ansteckung anderer praktisch ausgeschlossen ist. Heute reicht zur Behandlung oft eine einzige Pille am Tag aus, die die komplette Medikamentenkombination enthält. Der Alltag der Infizierten ist dann kaum noch beeinträchtigt. Meist spüren die Patientinnen und Patienten auch keine oder nur leichte Nebenwirkungen. Die HIV-Infektion lässt jedoch u. a. das Risiko einer Erkrankung an verschiedenen Tumorarten steigen. Und auch die Medikamente können den Körper auf Dauer schädigen. Folgeschäden lassen sich durch gute ärztliche Betreuung und einen rechtzeitigen Wechsel zu anderen Präparaten jedoch meist vermeiden.
Aufklärung über HIV und AIDS wichtig
Diese Fortschritte in der Behandlung machen die Aufklärung der Bevölkerung zum Thema HIV und AIDS umso wichtiger. Ein Leben mit dem HI-Virus ist heute gut möglich. Damit man dabei erfüllt und glücklich leben kann, darf es aber keine Ausgrenzung und Diskriminierung geben. Die Kampagne zum Welt-AIDS-Tag geht daher den richtigen Weg. Sie hilft dabei Ängste, Sorgen und Vorurteile im Umgang mit HIV-Infizierten abzubauen. Für mich als Sozialdemokratin ist ein Miteinander aller Bürgerinnen und Bürger ohne Vorurteile, Ausgrenzung und Stigmatisierung in unserer Gesellschaft ein wichtiges Ziel meiner Politik.
Besonders wichtig ist es, dass die Furcht vor Ausgrenzung nicht dazu führt, dass Menschen aus Angst vor der Diagnose HIV zu spät oder gar nicht zur Ärztin oder zum Arzt gehen. Denn eine rechtzeitige Behandlung ist für deren Erfolg von großer Bedeutung. Es darf in unserem Land kein Tabu sein über HIV zu sprechen. Die Akzeptanz HIV-positiver Menschen muss eine Selbstverständlichkeit sein.
Die Angst vor Ansteckung aufgrund mangelnder Informationen sind nach wie vor oft der Grund für die Diskriminierung und Ausgrenzung von HIV-positiven Menschen und AIDS-Erkrankten. Der Welt-AIDS-Tag und die Kampagne dieses Jahres sind daher besonders wichtig. Genauso wichtig ist es auch an den übrigen 364 Tagen des Jahres nicht nachzulassen und sich immer für die Verbesserung der Situation der Betroffenen einzusetzen. Ein vorurteilsfreies Zusammenleben muss eine Selbstverständlichkeit sein.
AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen e. V. auf der Erlanger Waldweihnacht
Anlässlich des diesjährigen Welt-AIDS-Tags wird die AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen am 5. Dezember im „Stand fürs Ehrenamt“ auf der Erlanger Waldweihnacht dabei sein (
http://www.erlanger-waldweihnacht.de/der-stand-fuers-ehrenamt). Hier haben Sie die Möglichkeit sich über HIV und AIDS zu informieren und auch zu spenden.